Der Supermarkt Teil 3 - Streitende Hausfrauen, Einkaufswagenschumis, Obstprüfer und die Kasse

In einem Supermarkt kann man sehr gut Menschen und ihre Eigenarten beobachten. Hier fallen viele Menschen in prähistorische Verhaltensmuster zurück.

Zwei Frauen greifen nahezu simultan zur letzten Packung Schokomüsli. Die Eine hat die Packung schon in der Hand, da keift die Andere "Das war meine Packung!", "Nein! Ich hatte sie aber zuerst.", usw... . Hallo! Bin ich hier im Kindergarten? Lebensmittel sind nicht knapp. Man könnte auch eine andere Packung Müsli nehmen. Mal abgesehen davon, gehört die Packung Müsli bis zur Bezahlung dem Supermarkt.

Auch gut zu beobachten sind Männer, die ohne ihre Frau/Freundin einkaufen. Sie versuchen, schnell und zielstrebig einzukaufen. Sie entdecken den Michael Schumacher oder Mika Häkkinen in sich. Dabei vergessen Einige, dass auch noch Andere versuchen, durch das Gänge- und Regal-Labyrinth mit dem Einkaufswagen zu navigieren. Da wird waghalsig mit dem Einkaufswagen in der Ravioli-Schikane überholt oder in der Yoghurt-Kurve abgedrängt. Besonders symphatisch sind mir die Kollegen, die ohne vorher zu warnen oder sich hinterher zu entschuldigen den eigenen Einkaufswagen rammen. Doch das hätte er nicht tun sollen! Die Rache wird mein sein! In einem unbeobachteten Moment schummele ich ihm den extra teuren Parma-Schinken in den Wagen.

Und dann sind da noch die Obstprüfer. Sie nehmen einen Apfel oder Pfirsich in Hand, drücken darauf rum, als wollten sie es fast zerquetschen. Und wenn sie das Obst dann doch nicht haben wollen, legen sie es einfach zurück. Igitt! Was soll das? Dieses halb zerdrückte Obst will doch keiner mehr essen.

Auf zur Kasse! Auch dort passieren viele seltsame Sachen. Die pfennigsammelnde Oma hat Timo ja schon erwähnt. Aber auch die Leute, die sich vordrängeln mit der Begründung "Ich hab ja nur zwei Sachen, seien sie doch so nett." sind meine speziellen Freunde. Ich bin ja gerne auch mal nett. Aber ich will auch mal schnell durch die Kasse und nicht zehn Leute vorbeilassen, denn ich hab's auch mal eilig.

Zum Abschluss sind da noch Leute, die sich die Preise aller eingekauften Produkte merken und dann den Kassenbon kontrollieren und einen Aufstand machen, wenn die ohnehin schon genervte Kassiererin einen Fehler gemacht hat. Die Kassiererin ist somit blockiert und ich muss weiter warten.

So verbringe ich jedes Mal mehr Zeit im Supermarkt, als ich ursprünglich geplant hatte. Aber wenigstens muss ich nur einmal in der Woche einkaufen. Mein Respekt gilt den Angestellten der Supermärkte, die jeden Tag solch abstruse Sachen mitansehen müssen (außer der unfreundlichen Bedienung an der Taschenabgabe, siehe Teil 2).

Bastian
bako@hasentot.de

 

2000-08-27
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